Monthly Archive for January, 2011

Vor zweihundert Jahren

 
schwst-o
 

Johann Wolfgang von Goethe
Gedicht aus dem Nachlaß
Aus dem Umkreis des West-östlichen Divan
 
 
Wo man mir Guts erzeigt überall,
   ’s ist eine Flasche Eilfer.
Am Rhein und Main, im Neckartal,
   Man bringt mir lächlend Eilfer.
Und nennt gar manchen braven Mann
   Viel seltner als den Eilfer:
Hat er der Menschheit wohlgetan,
   Ist immer noch kein Eilfer:
Die guten Fürsten nennt man so,
   Beinahe wie den Eilfer;
Uns machen ihre Taten froh,
   Sie leben hoch im Eilfer.
Und manchen Namen nenn’ ich leis,
   Still schöppelnd meinen Eilfer:
Sie weiß es, wenn es niemand weiß,
   Da schmeckt mir erst der Eilfer.
Von meinen Liedern sprechen sie
   Fast rühmlich wie vom Eilfer,
Und Blum’ und Zweige brechen sie,
   Mich kränzend und den Eilfer.
Das alles wär’ ein größres Heil -
   Ich teilte gern den Eilfer -
Nähm’ Hafis auch nur seinen Teil
   Und schlurfte mit den Eilfer.
Drum eil’ ich in das Paradies,
   Wo leider nie vom Eilfer
Die Gläub’gen trinken. Sei er süß
   Der Himmelswein! Kein Eilfer.
Geschwinde, Hafis, eile hin!
   Da steht ein Römer Eilfer!

 
schwst-u
 

1811 war ein Kometenjahr und ein hervorragendes Weinjahr.

 

Was geschehen soll, wird geschehen

 

Antwort des indischen Weisen vom Berge Sri Ramana Maharshi (1879-1950) auf die Frage, daß die Arbeit den größten Teil der Zeit und der Kraft des Fragenden verlange und er oft zu müde sei, um sich noch der Meditation zu widmen:

 

Das Hindernis liegt in dem Gefühl: ich arbeite. Forschen Sie nach, wer arbeitet! Dann wird die Arbeit Sie nicht binden; sie wird automatisch vor sich gehen. Bemühen Sie sich nicht zu arbeiten, aber auch nicht, der Arbeit zu entsagen! Was geschehen soll, wird geschehen. Wenn Ihnen bestimmt ist, nicht zu arbeiten, dann werden Sie trotz größter Bemühung keine Arbeit finden; ist es Ihnen jedoch bestimmt zu arbeiten, dann können Sie ihr nicht ausweichen. Überlassen Sie alles der Höheren Macht! Sie können nicht nach Wunsch verzichten oder nicht verzichten.

 

Aus Ramana Maharshi, Gespräche des Weisen vom Berge Arunachala.